Es gibt Dinge, die wird man nie verstehen. Nach längerer Startverschiebung an Land wurden wir am späteren Nachmittag aufs Wasser geschickt. Die 49er waren vor uns auf unserem Kurs und kämpften mit sehr viel Wind. Als wir um die Hafenmauer rum segelten, staunten wir nicht schlecht. Trotz ablandigem Wind (wo das Wasser meist flacher sein sollte) war das Wasser fast komplett weiss, alles mit lauter Schaumkronen überzogen.
Wir heizten vorerstmal ohne Spi Vorwind zu unserer Regattabahn. Ich glaube ich bin noch nie so schnell ohne Spi Vorwind gesegelt. Unsere Heckwelle sah aus, wie mit Spi im vollen Gleiter. Kurz gingen mir die Gedanken durch den Kopf, dass vielleicht heute so ein epischer Hyeres Tag war, von dem Fränzi und Mone, unsere früheren Trainierinnen, immer erzählt haben. Yves meinte nur, Marius, sein Bruder, hätte Freude.
Nur vereinzelte Boote setzten den Spi, wir entschieden uns erstmal kein Risiko einzugehen um zur Regattabahn zu gelangen. Wir machten sogar eine Q Wende, um das Lee-Gate zu runden. Zum Aufwärmen segelten wir auf der Kreuz, wir waren masslos überpowert.
Dann kam die unerwartete Überraschung, ohne auch nur einen Startversuch durchgeführt zu haben, schickten sie uns wieder an Land. Wir nehmen an, wegen zu starkem Wind. Wir dachten uns na gut, jetzt sind wir schon draussen, jetzt können wir auch Rennen segeln, dass hätten sie sich auch gut vorher überlegen können.
Ein deutscher Coach meinte er habe nie über 27kn abgelesen, vielleicht meinte er im Durchschnitt, der schwedische Coach meinte nämlich er habe bis zu 34kn gesehen. Naja, wir wissen es nicht, die Wahrheit liegt wohl irgendwo da, auf jeden Fall, war es sehr viel Wind.
Wir kreuzten wieder zurück in den Hafen und deckten Almira zu. Morgen erwarten uns leichtere Winde.
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